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Erschienen am: 26.04.2012
Girls'Day 2012, Mädchen-Zukunftstag am Vermessungsamt Amberg
Wie in den Vorjahren fand der bundesweite „Mädchen-Zukunftstag“ auch heuer wieder großen Anklang. Amtsleiter Beyerlein begrüßte zehn junge Mädchen von verschiedenen Schulen des Landkreises am Vermessungsamt Amberg und versprach ihnen interessante Einblicke in das Arbeitsfeld der „Geometer“.
Ein geschichtlicher Überblick über die Entwicklung des Vermessungswesens stand am Anfang der Informationsveranstaltung. Frau Volk, die einzige Ingenieurin am Amt, spannte den Bogen von Babylon über Ägypten, Griechenland und Rom bis hin zur modernen Vermessung unserer Tage. Erstaunlich, welche Genauigkeit im Altertum mit relativ einfachen Mitteln erreicht wurde.
Diesem Vortrag folgte der Abschnitt „Vermessung in der Praxis“ auf der Kräuterwiese. Betreut von den Außendienstmitarbeitern, Herrn Bittner, Eichenseer, Lutter und Wurzer konnten die Mädchen auf drei Stationen ihr Geschick beim Umgang mit den Messinstrumenten beweisen. Die Bestimmung der Vilsbreite ohne das andere Ufer betreten zu müssen, die Aufnahme eines Gebäudes mit einem Theodoliten und die Schatzsuche mit Hilfe einer GPS-Ausrüstung standen auf dem Programm. Belohnt wurde die erfolgreiche Schatzsuche mit Gold(bären) und einem Gutschein für ein Luftbild des jeweiligen Heimatortes. Mit dem originalgetreuen Nachbau einer Groma, dem Arbeitsgerät der römischen Feldmesser, den Frau Volk angefertigt hatte, wurden Geraden und rechte Winkel abgesteckt. Dabei standen die Mädchen mit ihren Fertigkeiten den alten Römern in nichts nach.
Nach dem gemeinsamen Mittagessen erklärte Frau Lobinger die Entwicklung der bayerischen Flurkarten von der Uraufnahme zu Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur heutigen Digitalen Flurkarte. Danach mussten die Teilnehmerinnen das zuvor auf der Kräuterwiese eingemessene Gebäude im Innendienst ausarbeiten. Zuerst auf traditionelle Art mit Tusche und Zeichenfeder und danach durch die heute übliche Übernahme der Messdaten am PC und Fortführung der Digitalen Flurkarte. Ein virtueller Bildflug über unseren Landkreis führte den Mädchen vor Augen, dass die Arbeit des Vermessungsamts nicht nur das Eigentum an Grund und Boden sichert, sondern auch die Grundlagen für moderne weiterführende Anwendungen schafft. Mit dem BayernViewer durfte schließlich noch jede ein Luftbild ihres Heimatortes herstellen. Eine Führung durch das Amt mit Besichtigung historischer Grenzsteine, alter Messungsunterlagen und alter Vermessungsinstrumente rundete das Bild eines bayerischen Vermessungsamts ab.
Gegen 15.00 Uhr verabschiedete Amtsleiter Beyerlein die aufmerksamen und sehr interessierten Mädchen, die einen spannenden und aufregenden Tag am Vermessungsamt erlebt hatten. Mit einer Erinnerungsmappe, die eine Urkunde, eine Bilder-CD, sowie die Lagepläne und ihr Luftbild enthielt, machten sich die Mädchen auf den Heimweg.
Das Ziel des Girls` Day, den Teilnehmerinnen einen Einblick zu verschaffen und Lust zu machen auf einen technischen Beruf, der immer noch vorwiegend von Männern besetzt ist, wurde an diesem Tag eindeutig erreicht. Besonderer Dank dafür gilt – wie könnte es anders sein – den Kolleginnen Volk und Lobinger, die mit viel Engagement diesen „Mädchentag“ hervorragend organisierten und betreuten.
Den Mädchen wünschen wir viel Glück und Erfolg für die Zukunft.